Elternarbeit in der Grundschule Prad (Südtirol, ...
30.03.2011Elternarbeit in der Grundschule Prad (Südtirol, Italien)
Vom 16. bis 18. März fand eine weitere Präsenzphase des Lehrgangs zur Reformpädagogik und Unterrichtsentwicklung in Goldrain (Südtirol) statt.Die Inhalte der Lehrgänge zur Reformpädagogik und Unterrichtsentwicklung sind eine wichtige Basis für zahlreiche internationale Seminare von Europa-FELS zu aktuellen bildungspolitischen Themen.
Neben einer vertiefenden Auseinandersetzung mit Inhalten der Montessori- und Freinet-Pädagogik stellte Karin Dietl einige Aspekte ihres Konzepts der Elternarbeit an der Grundschule Prad vor.
Eltern sind hier jederzeit willkommen im Unterricht zu hospitieren. Zudem werden sie zweimal jährlich zu einer Lernberatung eingeladen, welche ebenso während der Unterrichtszeit sattfindet. Bei der Lernberatung werden die Gesprächsinhalte anschließend schriftlich fixiert. Selbstverständlich haben die Eltern für längere Gespräche auch die Möglichkeit, die persönliche Sprechstunde zu besuchen, die außerhalb der Unterrichtszeit liegt.
Da die Kinder nach einem Wochenplan arbeiten, wird dieser einmal die Woche dem Kind mit nach Hause gegeben. Auf dem Wochenplan notieren die Kinder, was sie während der Woche gearbeitet haben. Zusätzlich schreibt der Lehrer einen kurzen Kommentar. Eltern signalisieren durch ihre Unterschrift, dass sie den Lernplan zur Kenntnis genommen haben und haben selbstverständlich auch die Möglichkeit einen Kommentar auf diesem zu vermerken.
Weiterhin werden die Eltern als Experten bei der Behandlung verschiedener in den Rahmenrichtlinien vorgesehener Themen eingebunden. So haben beispielsweise Eltern den Kindern ihre Berufe vorgestellt. Auch Feierlichkeiten werden von Eltern, Lehrern und Schülern gemeinsam gestaltet. Eine weitere Besonderheit stellt die Art der Organisation der Elternabende dar.
Zusätzlich zu den Elternabenden in denen Organisatorisches behandelt wird, werden solche angeboten, in denen die Eltern Aspekte der Unterrichtsgestaltung selbst erfahren dürfen. So wird beispielsweise das Konzept des persönlichen Themas an einem Abend vorgestellt, wobei die Eltern selbst ein persönliches Thema bearbeiten. Derartige thematische Elternabende finden etwa sechsmal im Jahr statt, die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig. Außerdem wird schon sehr bald der Kontakt zu den Eltern der Einschulenden gesucht, um einen möglichst reibungslosen Übergang von Kindergarten zur Grundschule zu ermöglichen.