Europa-FELS besucht das Landesgymnasium für ...
04.12.2011Europa-FELS besucht das Landesgymnasium für Hochbegabte Schwäbisch Gmünd
Im Rahmen der Infobörse Hochbegabung V beschäftige sich der Fachtag mit der „Hochbegabung und individuellen Förderung“. Nach der Begrüßung durch Frau Annette von Manteuffel, die Schulleiterin des Landesgymnasiums für Hochbegabate Schwäbisch Gmünd, den Grußworten des Obergürgermeisters von Schwäbisch Gmünd, Herrn Richard Arnold, eröffnete Frau Barbara Reinhard, Referentin für Hochbegabtenförderung im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport von Baden-Württemberg die Veranstaltung. Herr Dr. Christoph Sauer, Kompetenzzentrum für Hochbegabtenförderung, Schwäbisch Gmünd und Herr Klaus-Dieter Neff, Centrum für Begabungsförderung, Neckargemünd, erläuterten den Ablauf des Tages und führten in die Thematik ein.„Das Prinzip Mentor“ stellte Prof. Dr. Werner Esser, ehem. Schulleiter des sächsischen Landesgymnasiums St. Afra, Meißen, Leiter der Stiftung Louisenlund, sehr eindrucksvoll dar, basierund auf seinem reichen Erfahrungsschatz als Schulleiter. „Mentoring bei leistungsstarken Schülern“ von Dr. Robert Grassinder, ehem. Leiter der Forschungsstelle „Hochbegabung“ an der Universität Ulm, Akad. Rat an der Universität Augsburg beleuchtete das Thema aus wissenschaftlicher Sichtweise.
Ein herausragendes Konzept zur Förderung von Kindern verschiedener Begabungen in den verschiedenen Altersstufen erklärten Frau Daniela Maschka-Dengel, Schulleiterin der Friedensschule Schwäbisch Gmünd-Rehenhof und Frau Dorothea Brecht, Schulleiterin der Grundschule Mutlangen: die Hector Kinder- Akademien – eine landesweite Begabtenförderung im Grundschulbereich in Baden-Württemberg.
Bei Hector-Kinderakademien handelt es sich um ein freiwilliges, zusätzliches Angebot neben Kindergärten und Schulen zur Hochbegabtenförderung für Grundschulkinder mit dem Ziel einer ganzheitlichen Förderung. Dies geschieht durch einen Einstieg in neue und die Vertiefung bereits vorhandener Wissensgebiete sowie durch die Entdeckung und den Ausbau persönlicher Begabungsschwerpunkte. Darüber hinaus sollen die Schüler zu selbstständigem und entdeckendem Arbeiten angeregt und ihre Sozialkompetenz gefördert werden. Die Hector-Kinderakademien wollen soziale und intellektuelle Herausforderungen schaffen, begabte Kinder und Jugendliche miteinander in Kontakt bringen und deren Interessen und Kenntnisse erweitern.
In Baden-Württemberg bestehen derzeit 38 Hector-Kinderakademien mit unterschiedlichen Förderungsmaßnahmen und Bildungsangeboten. Bisher wurden seitens des Kultusministeriums bei Vorliegen einer entsprechenden pädagogischen Konzeption lediglich eine geringe Anschubfinanzierung und zusätzlich zwei Anrechnungsstunden für eine geschäftsführende Lehrkraft für die Dauer von zwei Schuljahren zur Verfügung gestellt. Die Kommunen stellen Klassenräume zur Verfügung und finanzieren einzelne Projekte mit. Darüber hinaus erhalten manche dieser Akademien finanzielle Unterstützung von Sponsoren, sodass die Voraussetzungen sehr unterschiedlich sind.
Neben der Förderung der bestehenden sind noch 12 weitere Standorte vorgesehen, also eine Erhöhung auf insgesamt 50 Hector-Kinderakademien. Geht man von 2 bis 3 % hochbegabten Kindern aus, so handelt es sich in Baden-Württemberg um eine Zielgruppe von 8.000 bis 12.000 Kindern. Erweitert man die Zielgruppe um die gut begabten Kinder, so ist von einem Prozentsatz von rund 10 % der Kinder eines Jahrgangs auszugehen. In Baden-Württemberg gibt es somit insgesamt rund 40.000 Grundschulkinder, die erreicht und gefördert werden sollen.
Gemeinsam mit dem Kultusministerium wird momentan mit wissenschaftlicher Unterstützung eine Konzeption zur Umsetzung des Vorhabens erarbeitet, wofür auch eine Evaluierung der bestehenden Einrichtungen erforderlich ist.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat man sich bereits auf Eckpunkte dieser Konzeption verständigt, die neben der flächendeckenden Ausweitung des Angebots die Schaffung qualitativ vergleichbarer Standards an allen Hector-Kinderakademien vorsieht. Zielgruppe dieser Förderung sind Kindergarten- sowie Grundschulkinder. Neben der Information von Eltern und Lehrern ist die Einrichtung eines dauerhaften Fortbildungsangebots für die beteiligten Lehrkräfte ein wichtiger Bestandteil. Quelle:
http://www.hector-stiftung.de/index2.php?seite=grundschulen&sub=1&cat=wissenschaft&unter=1